Pokerverbot, das Pokerverbot in Deutschland

Die Gefahren von Poker

Pokerverbot

Pokern um Geld und insbesondere Pokern um Geld im Internet ist in Deutschland verboten, da beißt die Maus kein Faden ab. Zwar wird in der Pokerszene immer wieder von einer rechtlichen Grauzone gesprochen, aber das stimmt faktisch nicht. Es handelt sich offensichtlich um eine Form des Selbstbetrugs und nur weil diese Form des illegalen Glücksspiels nicht für jederman ersichtlich verfolgt wird, bedeutet dies keinen Freifahrtsschein. Das Raubkopien in Deutschland nicht erlaubt sind, weiß hierzulande auch jeder und trotzdem wird es in der Bevölkerung immer noch als Kavaliersdelikt angesehen. Außerdem macht es eh jeder und wenn überhaupt, kennt man maximal einen Freund dessen Freund von einem gehört hat, der dafür verurteilt wurde. Beim Pokern verhält sich dies nicht anders, nur die Rolle der Musikindustrie von den staatlichen Lottogesellschaften übernommen wird.
Einen entscheidenden Unterschied gibt es aber zwischen illegalen Downloads und Pokern, denn beim Pokern gibt es eine riesige aktive Lobby aus Glücksspielanbietern, die großteils auch noch von den Medien unterstützt wird.

Das Pokerverbot ist vorhanden und im Mittelpunkt steht dabei nicht eine heimische Pokerrunde unter ein paar Freunden, die zum Spaß um ein paar Cent spielen. Es handelt sich um illegales Glücksspiel, welches vielfältige Schäden nach sich zieht. Zunächst wären enorme wirtschaftliche Einbußen für den Staat im Bereich des Glücksspiels, aber dieses Argument zählt nicht sehr viel für einen Pokerspieler. Der nächste und schwerwiegendere Punkt ist der unkontrollierte und ständige Zugang zu Spielangeboten mit praktisch unbegrenzten Einsätzen. Hieran ist schon manche Existenz grundlegend gescheitert.

Das Pokerverbot existiert also nicht um die Leute zu ärgern oder sie in ihren Rechten zu beschneiden, sondern es besteht zunächst einmal um die Leute zu schützen. Viele Menschen haben keine Kontrolle über ihr Spielverhalten und Poker suggeriert, auf einem sehr hohen Level, eine Beherrschbarkeit des Spiels, die so nicht vorhanden ist.

Ob das Pokerverbot auf Dauer in Bezug auf das Internet technisch umgesetzt werden kann, darf man als sehr fraglich bezeichnen. Mit einem halbwegs vernünftigem PC-Grundkenntnissen kann man die allermeisten Sperren umgehen, allerdings wäre damit ein zusätzliche Zugriffshemmnis gegeben und könnte zu empfindlichen Umsatzeinbußen führen.

 

Wie sich ein Pokerverbot umsetzen lassen würde

Es ist grundsätzlich schwierig ein generelles Pokerverbot umzusetzen, allerdings steht der Staat diesem Unterfangen auch nicht machtlos gegenüber.

1. Aufklärungsarbeit


Der Staat sollte dringendst in die Aufklärung über Poker investieren. Diese Seite kann nur ein kleiner Schritt in die Richtung sein, denn die Menschen sind immer noch nicht sensibilisiert für die Gefahren des Poker. Gerade Heranwachsende sind sehr anfällig für Poker und übernehmen unkritisch die vorgefertigten Meinungen der Pokeranbieter. Poker und Onlinepoker gilt wenn überhaupt als Kavaliersdelikt und erfolgreiche Pokerspieler erhalten in der Gesellschaft sogar noch einen erhöhten gesellschaftlichen Status. Man sollte Suchtbeauftragte in Schulen und Universitäten schicken, die über die Gefahren des Poker aufklären. Es ist so, dass Poker und Onlinepoker einen um Faktor 5 erhöhtes Suchtpotenzial zu klassischen Geldspielautomaten haben.

2. Werbeverbot

Selbst wer heute nichts mit Poker zu tun hat, der kennt doch die zahlreiche Werbung im Fernsehen für kostenlose Spielangebote diverser Seiten. Es ist zwar richtig, dass ein absolutes Werbeverbot für illegales Glücksspiel existiert, dennoch wird dies geschickt aufgeweicht. Die kostenfreien Spielangebote laufen meist unter einer deutschen Domainendung und um auf das illegale Glücksspielangebot zu kommen, muss diese nur geändert werden. Bei Turnierübertragungen sind die Logos der Firmen groß auf dem Filz jeden Tisches zu sehen und die Spieler tragen Kleidung die übersät mit den Logos ihrer Sponsoren ist. Diese Art der versteckten Werbung sollte ebenfalls verboten werden, damit eine erhöhte Hemmschwelle für Spieler aufgebaut wird. Wie groß dieser Werbefaktor ist, kann man sehr gut an den Turnierübertragungen beobachten. Die Spieler sind verpflichtet die Kleidung ihres Sponsors zu tragen, auch wenn sie bei Veranstaltungen eines anderen Spielportals teilnehmen. Da dies aber nicht geduldet wird, sieht man sehr viele Spieler an den Tischen die eine Kappe oder Hemd tragen die großzügig mit Klebeband verziert wurde um das Logo des Konkurrenten zu verdecken.

3. Strafverfolgung


Bis jetzt ist es so, dass es den Pokerspielern vorkommt, als würde keinerlei Strafverfolgung im Bereich Poker stattfinden. Zwar werden auf einschlägigen Seiten immer wieder Tips gegeben, wie man große Gewinne ins Land bringen kann, aber es geistern keine Horrorgeschichten über verurteilte Pokerspieler durch das Internet. Immer wieder wird gesagt, man müsste sich bei Gewinnen von unter 50.000.- € im Jahr überhaupt keine Gedanken darum machen. Es wäre dringendst an der Zeit die vorhandenen Gesetze gerade im Bezug auf das illegale Onlinepokern umzusetzen und anzuwenden. Wenn dies nicht geschieht ist die Gefahr groß, dass sich eine Haltung zum Poker etabliert, wie zu illegalen Downloads in den frühen Jahren des Internets.

4. Zugangsbeschränkungen


Es gibt nur 20-30 große Pokeranbieter weltweit und die IP-Adressen dieser Spielangebote sind bekannt. Da es sich um für deutsche illegale Angebote handelt, sollte man dafür Sorge tragen, dass diese IP-Adressen auch von jedem Internetprovider gesperrt werden. Sicherlich würde sich eine solche IP-Sperre umgehen lassen, allerdings wäre damit eine enorme Hemmschwelle errichtet. Nicht erfahrene Internetbenutzer würden dadurch sogar komplett von diesen illegalen Inhalten ausgeschlossen.

5. Geldflüsse


Die Amerikaner haben es mit ihrem Pokerverbot effektiv vorgemacht. Jegliche monetären Dienstleister, welche Zahlungsflüsse in Richtung eines Pokeranbieters unterstützen, sollten empfindliche Strafen erwarten. Dabei ist es gleichgültig ob es sich um Internetbezahlsysteme, Banken oder Telefonkarten handelt. Wer Geld an Glücksspielanbieter vermittelt, sollte so bestraft werden, dass er nie wieder auf die Idee kommt es zu tun. Es gibt Kartenanbieter, deren Verkaufsstellen in Deutschland sehr verbreitet sind und die angeblich auch dazu genutzt werden können um Handys aufzuladen. Mir persönlich sind sie nur als Zahlungsmittel für illegales Glücksspiel bekannt.

 

Sollten diese Punkte umgesetzt werden, so könnte man dem Pokerboom einhalt gebieten und die Bevölkerung vor Poker schützen. Wenn dies nicht geschieht, so ist zu befürchten, dass noch sehr viele Existenzen von Poker zerstört werden.